Montag, 9. Dezember 2024
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    Unsicherheit belastet Konjunktur – Handwerkskammer Magdeburg erwartet Baukrise

    Die Konjunkturlage im Handwerkskammerbezirk Magdeburg hat sich im dritten Quartal 2023 im Vergleich zum Vorjahr leicht verbessert. Insgesamt gaben 47 Prozent der Betriebe eine gute Geschäftslage an, das sind drei Prozent mehr als im vergangenen Herbst. Nicht mehr ganz so düster, aber weiterhin eher pessimistisch blicken die Handwerker auf die zukünftige Entwicklung: Aktuell erwarten 27 Prozent eine Verschlechterung der Lage, im Vorjahr war es die Hälfte. Das ist das Ergebnis der Herbstkonjunkturumfrage, die die Handwerkskammer heute in Magdeburg vorlegte.

    Sorgenkind bleibt der Bau. Die bislang recht gute Lage im Bauhaupthandwerk stützte sich noch auf hohe Auftragsbestände, die nun immer weniger werden. Das zeigt sich auch in einem Einbruch der Lagebeurteilung: Aktuell geben 44 Prozent der befragten Bauhaupthandwerker eine gute Geschäftslage an, im Vorjahr waren es 56 Prozent. Mehr als ein Drittel erwartet eine Verschlechterung im nächsten Quartal.

    „Die von der Bundesregierung geplanten Maßnahmen für mehr Bauinvestitionen, wie eine bessere Förderung oder die Baukostensenkung, müssen zügig und konsequent umgesetzt werden. Sonst droht eine Baukrise“, sagte Andreas Dieckmann, Präsident der Handwerkskammer Magdeburg, heute beim Konjunktur-Pressegespräch.

    Betriebe brauchen endlich Planungssicherheit und bessere Investitionsanreize

    Der Rückgang der Lieferprobleme, die nachlassende Preisdynamik und die leichte Belebung des privaten Konsums hellten die Lage zwar insgesamt auf. Doch ein weiterhin schwaches gesamtwirtschaftliches Umfeld, ein hohes Zinsniveau und konjunkturelle Unsicherheiten trübten den Blick in die Zukunft ein. „Die allgemeine Unsicherheit belastet die Konjunkturlage. Unsere Betriebe brauchen endlich mehr Planungssicherheit sowie mehr und bessere Investitionsanreize, um die Zukunftsaufgaben bewältigen zu können“, sagte Dieckmann und zeigte sich besorgt, dass das Urteil zum Klima- und Transformationsfonds zu Sparanreizen an der falschen Stelle führen könnte.

    „Investitionen sind für die Transformation der Wirtschaft unerlässlich“, mahnte der Präsident. Mit Blick auf die Landespolitik lobte Dieckmann Maßnahmen wie die Praktikumsprämie, die Meistergründungsprämie und das Berufsorientierungsprogramm BRAFO. „Bedauerlich bleibt, dass in Sachsen-Anhalt weiterhin eine flächendeckende, karrierewegoffene Berufsorientierung an den Gymnasien fehlt. Wir brauchen dringend eine politische und gesellschaftliche Stärkung der beruflichen Bildung, das hat der OECD-Bildungsbericht gerade wieder gezeigt“, so Dieckmann. (PM Handwerkskammer Magdeburg)

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