Sie sind die Helden jeder Praxis und manchmal die rechte und linke Hand der Ärzte zugleich: die Medizinischen Fachangestellten, kurz MFA. Am heutigen Zukunftstag nutzen 17 junge Menschen die Gelegenheit, sich in den MFA-Schulungsräumen der Ärztekammer am Doctor-Eisenbart-Ring von Experten in den ebenso spannenden wie anspruchsvollen Beruf einführen zu lassen. Und es blieb nicht theoretisch: In vier Workshops „Wundversorgung“, „Labor & Anmeldung“, „EKG & Defibrillator“ und „Verhalten im Notfall“ hieß es für die Schüler: Selbst anpacken, ausprobieren, üben, staunen und die Experten – allesamt aus der Praxis – mit Fragen löchern.
Fragen über Fragen beim Zukunftstag
Wie desinfiziert man richtig seine Hände? Wie nimmt man Blut ab, was kann im Labor aus Urinproben abgelesen werden? Wie legt man einen Verband an? Wie ist das mit der Herzdruckmassage? Und wie kommt man – verflixt nochmal! – in die sterilen Handschuhe hinein, ohne sie zu konterminieren?
Henrik Straub, Vorstandsmitglied der Ärztekammer Sachsen-Anhalt und selbst niedergelassener Allgemeinmediziner, ist es eine Herzensangelegenheit, das Berufsbild der MFA besser bekannt zu machen – und vor allem mehr junge Männer dafür zu begeistern. Sie sind in diesem Beruf noch deutlich unterrepräsentiert. Doch abgesehen davon, dass die Profession viel Abwechslung und Entwicklungsmöglichkeiten bietet, sei gerade Diversität innerhalb von Teams wichtig: „Vielfalt jenseits von Klischees bedeutet andere Perspektiven, bereichert und trägt zu Entwicklung und Ausgeglichenheit bei“, weiß Straub, der selbst einen Workshop mit betreute.
Ein Grußwort von Matthias Stübig, der das Ministerium für Bildung des Landes Sachsen-Anhalt bei der Veranstaltung repräsentierte, und die Schüler dazu ermutigte, sich auszuprobieren, läutete den zweiten Teil des Tages ein. Hier berichtete etwa MFA und Kursleiter Alexander Urbank von seiner vielseitigen Arbeit beim Polizeiärztlichen Dienst.
Der Vortrag von zwei Vertretern des Sanitätsdienstes der Bundeswehr, Obermaat Hoffmann sowie Oberfeldwebel Zahl, zeigte eine ganz neue Perspektive auf die Einsatzmöglichkeiten für MFA und stieß auf großes Interesse. Unterhaltsam und lehrreich dann der Beitrag von Vinzenz Müller, der seit 2022 in einer urologischen Praxis den Alltag eines Medizinischen Fachangestellten erlebt: „Für mich die richtige Entscheidung, ich würde alles genau so wieder machen.“
Und die Schüler? Waren am Ende des Tages voller neuer Eindrücke. „Ich kann mir das gut vorstellen, später in einer Praxis zu arbeiten“, sagte ein Zwölfjähriger. Und sein Sitznachbar stimmt zu. „Ich finde es cool, was man als MFA alles machen kann.“
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