Sonntag, 27. April 2025
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    Projekt KWEA in Sachsen-Anhalt auf dem Vormarsch: Nutzung der Windenergie im urbanen Umfeld

    Kleine Windenergieanlagen (kurz KWEA) wurden schon oft als die „schlafenden Riesen“ der Energieerzeugung bezeichnet. Zum Beispiel auf Hausdächern oder auf geeigneten Flächen in Gewerbegebieten könnten Sie in großer Zahl installiert werden und so einen signifikanten Beitrag zur Energieversorgung leisten. Ein Vorteil der kleinen Anlagen ist, dass sie verbrauchernah Strom erzeugen. Übertragungsnetze werden so nicht belastet und Netzentgelte fallen gar nicht erst an.

    Ein weiterer wichtiger Vorteil ist, dass der Wind stärker im Winterhalbjahr und auch nachts weht. So sind kleine Windenergieanlagen die ideale Ergänzung zur Photovoltaik, die über den Winter wenig produziert und nachts gar nichts. Die Idee für unser KWEA-Projekt entstand in Halle, initiiert durch den Vorsitzenden des Mieterrats Herrn Peter Scharz.

    Ziel: Wirtschaftlich kleine Windenergieanlagen in Sachsen-Anhalt herstellen und einsetzen

    Mit dem Lehrstuhl für Windenergietechnik der Universität Rostock (Prof. Dr. Uwe Ritschel), einem der wenigen Universitäts-Lehrstühle in Deutschland, die Windenergie als Spezialgebiet haben, der Firma EAI – Elektro- und Automatisierungstechnik GmbH aus Ilsenburg (Siegfried und Oliver Speck) und dem Ifak – Institut für Automation und Kommunikation e.V. aus Magdeburg (Axel Hoppe) hat sich ein erfahrenes und engagiertes Konsortium gebildet, um das Projekt anzugehen.

    Die drei Partner verfügen über jahrzehntelange Erfahrung in den relevanten technischen Bereichen Windenergietechnik und Leistungselektronik. Im Laufe des letzten Jahres entstand bereits eine Studie zur Nutzung der Windenergie konkret für Halle und Umgebung. Halle gehört im Vergleich mit anderen Regionen in Deutschland zu den relativ windreichen Standorten. Nur an und in der Nähe der Küsten von Nord- und Ostsee sind die mittleren Windgeschwindigkeiten höher. Das Projektteam hat sich das Ziele gesetzt, wirtschaftliche kleine Windenergieanlagen in Sachsen-Anhalt herzustellen, die im urbanen Umfeld eingesetzt werden können.

    Zuverlässige, langlebige und kostengünstige Windräder

    Das KWEA-Projekt profitiert von der langjährigen Erfahrung mit modernen Großanlagen. Das alleine reicht aber nicht. Es sind zusätzliche viele neue, innovative Ideen ins Projekt eingeflossen. Das Konzept soll in verschiedenen Leistungsklassen umgesetzt werden. Kleinere Anlagen mit einer Leistung im Bereich 2 kW bis 5 kW zum Beispiel für den Einsatz auf Dächern und größere mit 100 kW Leistung und mehr für den Einsatz in oder am Rande von Industrie- und Gewerbegebieten. Es sollen zuverlässige, langlebige und kostengünstige Windräder angeboten werden.

    Die Stromgestehungskosten sollen auf gleichem Niveau liegen wie bei der Photovoltaik. Außerdem wird die Anlage zu einem hohen Anteil recyclebar sein und damit nicht nur CO2-freien Strom produzieren, sondern dies auch nachhaltig tun. Wichtig ist auch, dass die Anlagen praktisch geräuschlos arbeiten und bei Installation auf Gebäuden keine Geräusche bzw. Vibrationen übertragen werden.

    Eine Pilotanlage soll in einem Jahr ans Netz gehen. Mit im Team ist dabei die Firma Isihome GmbH mit geeigneten Gebäuden in Halle. Das KWEA-Projekt hat bereits viele weitere Unterstützer, neben dem Mieterrat mit Peter Scharz, auch die Stadtwerken Halle und die Stadt Halle selbst. Vom Land Sachsen-Anhalt wurden Fördermittel für die noch nötigen Arbeiten in Aussicht gestellt.

    Die Elektro- und Automatisierungstechnik GmbH Ilsenburg erklärt hierzu:

    „Durch Herrn Scharz wurden wir auf das hier vorgestellte Klein-Windenergieanlagenprojekt aufmerksam. Prof. Dr. Ritschel, eine Koryphäe auf dem Gebiet der Windenergie, hat uns sofort von der Idee dieses Projektes überzeugt. Als Automatisierungstechnikunternehmen möchten wir vorrangig an der Entwicklung der Leistungselektronik zur Umsetzung der Windenergie in nutzbare elektrische Energie ein innovatives anwenderfreundliches Konzept entwickeln. Hierzu muss eine sinnvolle Drehmomenten Regelung gefunden werden, um z.B. Schwankungen besser ausgleichen zu können. Prof. Ritschel hat durch seine Forschungsergebnisse an der Universität Rostock bereits sehr wertvolle Daten sammeln können, sodass der Grundstein für die praktische Umsetzung gelegt ist.

    Elektrotechnisch stellt dieses Projekt eine größere Herausforderung dar, die jedoch aus unserer Sicht durchaus mit dem notwendigen Fachwissen, der Freude an innovativen Arbeiten und Fleiß „überwindbar“ sein wird. Hierzu sind bereits im Vorfeld unterschiedliche Konzepte diskutiert wurden, die jedoch noch weiterer Forschungsarbeit bedürfen.“

    Die ISIHOME Unternehmensgruppe aus Halle teilte folgendes mit:

    „Wir sind stolz darauf, Teil dieses wegweisenden Projekts zu sein“, sagte Herr Heiko Schaar, geschäftsführenden Gesellschafter bei ISIHOME. „Die Implementierung von Klein-Windenergieanlagen in städtischen Gebieten ist ein wichtiger Schritt hin zu einer nachhaltigeren Zukunft, und wir freuen uns darauf, unseren Beitrag dazu zu leisten.“ Insbesondere bietet das Projekt eine Vorreiterrolle in der Förderung erneuerbarer Energien im urbanen Umfeld, initiiert durch die Zusammenarbeit von führenden Unternehmen und Experten auf dem Gebiet der Windenergietechnik. Wir freuen uns, als ISIHOME Teil dieses wegweisenden Projekts zu sein und einen wichtigen Beitrag zur Energiewende in Halle zu leisten.

    (PM Mieterrat (Halle) Saale e.V.)

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