Samstag, 27. April 2024
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    Kleines Nashörnchen erkundet neues Terrain im Magdeburger Zoo

    „Das ungeduldige Warten hat ein Ende! Endlich: das zwei Wochen alte Jungtier bei unseren östlichen Spitzmaulnashörnern lies heute die Medienvertreter etwas im Regen stehen, ehe es sich erstmals im Schaubereich des Nashornhauses präsentierte.

    Es folgte seiner Mutter Malaika auf Schritt und Tritt und ist unfassbar niedlich. In der nächsten Ferienwoche können die Zoobesucher das kleine Rhino mit etwas Glück bestaunen. Ganz entspannt soll Malaikas jüngster Sprößling das neue Terrain kennenlernen – es bekommt alle Zeit, die es braucht,“ erklärt Zoo-Geschäftsführer Dirk Wilke.

    Spitzmaulnashorn-Nachwuchs im Zoo Magdeburg
    Foto: Thomas Rolle

    Dritter Sprößling für Malaika

    Bei der Geburt hatte das Nashornkalb ein geschätztes Gewicht von etwa 35 Kilogramm. „Gewogen wurde es noch nicht, um Mutter und Jungtier nicht zu beunruhigen. Die Körperhöhe betrug etwa 40 Zentimeter“, erklärt der Tierarzt und Kurator Felix Husemann. Noch erscheinen die Füße beim kleinen Rhino als viel zu groß, der Lauf ist noch tapsig.

    Die namensgebenden Nasenhörner – zwei sind es bei Spitzmaulnashörnern, gibt es noch nicht. Sie deuten sich nur durch zwei kreisrunde verhornte Stellen auf der Nase an. Das Nashorn ist unmittelbar nach der Geburt in der Lage zu stehen und zu laufen. Es folgt seine Mutter und sucht oft hinter ihrem Körper Schutz, wenn sich Unbekanntes nähert. Für Malaika ist es der dritte Sprößling, den sie aufzieht. Spitzmaulnashörner leben einzelgängerisch. Vater Madiba ist nicht an der Aufzucht seiner Tochter beteiligt.

    Tapsige Schritte im Nashorngehege im Zoo Magdeburg
    Foto: Thomas Rolle

    Im Zoo Magdeburg leben mit dem Jungtier insgesamt vier östliche Spitzmaulnashörner: Vater Madiba, Mutter Malaika und ein weiteres Weibchen namens Kumi. Seit 53 Jahren gehören östliche Spitzmaulnashörner zum Tierbestand des Zoo Magdeburg, 1979 wurde in Magdeburg Mabu, das erste östliche Spitzmaulnashornkalb der DDR geboren. Die ‚Stamm-Mutter‘ der Magdeburger Spitzmaulnashornzucht starb im Jahr 2013 als ältestes Spitzmaulnashorn der Welt mit über 46 Jahren – sie hieß Kenia.

    Artenschutz – Spitzmaulnashorn vom Aussterben bedroht

    Das Östliche Spitzmaulnashorn ist nach der Roten Liste der Weltnaturschutzunion (IUCN) aufgrund von Wilderei und Wildtierhandel vom Aussterben bedroht. Der Bestand im natürlichen Verbreitungsgebiet in Ostafrika wurde 2020 auf 583 Tiere geschätzt. Im Zoo leben aktuell 87 Individuen, d.h. ca. 15% des globalen Gesamtbestandes. Diese Zahlen zeigen, wie wichtig die Zucht in Menschenobhut für die Erhalt dieser Art ist.

    So ist auch die Geburt des weiblichen Jungtieres im Zoo Magdeburg bedeutsam für den Arterhalt, insbesondere da es im Durchschnitt nur fünf Geburten von Östlichen Spitzmaulnashörnern pro Jahr auf der ganzen Welt gibt. In 2023 war die Geburt des Östlichen Spitzmaulnashorns in Magdeburg die erste in Deutschland, in Europa wurden in diesem Jahr bisher nur zwei weitere Östliche Spitzmaulnashörner (Zoo du Bassin dArcachon/Frankreich und Zoo Dvur Kralove/Tschechien). (PM Zoo Magdeburg)

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