Die Magdeburger Stadtverwaltung hat im vierten Quartal 2022 fast 20 Prozent Wärmeenergie und über 12 Prozent Strom gegenüber dem Vorjahreszeitraum eingespart. Dies geht aus einer Zusammenstellung des städtischen Eigenbetriebes Kommunales Gebäudemanagement hervor. Die Schließtage zum Jahreswechsel haben einen nicht unerheblichen Anteil am Einspareffekt. Verglichen wurde der Verbrauch von 17 wichtigen Verwaltungsgebäuden.
„Ganz konkret haben wir in den letzten drei Monaten des Jahres 2022 insgesamt 18,5 Prozent Wärmeenergie und 12,2 Prozent Strom gegenüber dem vierten Quartal des Vorjahres eingespart“, bilanziert Oberbürgermeisterin Simone Borris. „Neben der konsequenten Absenkung der Raumtemperaturen haben dazu auch Optimierungen an der Haustechnik sowie die Unterstützung unserer Haustechniker, die Energiebeauftragten in der Verwaltung und externe Energieberater beigetragen. Mein Dank gilt insbesondere auch allen Beschäftigten der Stadtverwaltung, die mit ihrem Nutzungsverhalten einen wesentlichen Beitrag für dieses gute Zwischenergebnis geleistet haben.“
Insgesamt betrachtet konnten die von der Europäischen Union vorgegebenen Zielwerte von 15 Prozent im Bereich Wärme deutlich überschritten und die von der Bundesregierung verschärften Ziele von 20 Prozent fast erreicht werden.
Die größten Einsparungen bei der Wärmeenergie gab es mit 28,6 Prozent im Sozial- und Wohnungsamt im Wilhelm-Höpfner-Ring 4 sowie mit 27,2 Prozent im Jugendamt im Wilhelm-Höpfner-Ring 1 und mit 26,9 Prozent im Baudezernat, An der Steinkuhle. Es folgen das gemeinsame Verwaltungsgebäude des Fachbereiches Schule und Sport sowie des Eigenbetriebes Kommunales Gebäudemanagements in der Gerhart-Hauptmann-Straße mit 25,6 Prozent, das Kulturhistorische Museum in der Otto-von-Guericke-Straße mit 23,1 Prozent, das Verwaltungsgebäude in der Tessenowstraße mit 21,5 Prozent und das Alte Rathaus mit 21,4 Prozent Ersparnis.
Bei der Stromnutzung konnte der Verbrauch im Verwaltungsgebäude in der Gerhart-Hauptmann-Straße um 29,5 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal gesenkt werden. Hier folgen das Sozial- und Wohnungsamt mit 24,1 Prozent und das Baudezernat mit 20,6 Prozent.
Hintergrund der städtischen Einsparbemühungen ist vor allem die geltende Kurzfristenergieversorgungssicherungsmaßnahmenverordnung (EnSikuMaV) des Bundes. Oberbürgermeisterin Simone Borris hatte bereits im Sommer und damit weit vor Beginn der Heizperiode eine interne Arbeitsgruppe als Koordinationsgremium initiiert, das sich unter anderem mit der konkreten Umsetzung der EnSikuMaV beschäftigt.
„Die Einsparbemühungen der Verwaltung werden auch im ersten Quartal dieses Jahres konsequent fortgesetzt“, so die Oberbürgermeisterin. „Die gute Halbzeitbilanz der kalten Jahreszeit motiviert uns, auch in den kommenden Monaten Gas und Strom zu sparen.“
Hintergrund zu Einsparmaßnahmen der Landeshauptstadt Magdeburg
Bereits im Jahr 2005 hat der städtische Eigenbetrieb Kommunales Gebäudemanagement ein stringentes Energiemanagement in allen Schulen, Sporthallen, Verwaltungs- und Kulturbauten sowie Museen und Feuerwehren eingeführt. Dazu wurde auch externe Energieberater*innen gebunden, die durch Optimierung der Heizanlagenführung und regelmäßige Schulungen der Hausmeister das Energiemanagement direkt vor Ort im Gebäude unterstützen.
Der Eigenbetrieb setzt dabei die bereits im Jahr 2002 vom Arbeitskreis Energieeinsparung des Deutschen Städtetages erarbeiteten Sollvorgaben für Raumtemperaturen und Nennbeleuchtungsstärken konsequent um. Diese Sollvorgaben des Deutschen Städtetages entsprechen der Arbeitsstättenrichtlinie.
Darüber hinaus gilt für alle Beschäftigten der Landeshauptstadt Magdeburg eine Dienstanweisung, die im Rahmen der Vorbildfunktion des öffentlichen Dienstes dazu verpflichtet, sehr sparsam mit Energie umzugehen. Der Stadtrat der Landeshauptstadt hat zudem seit 2010 mit zahlreichen Beschlüssen zum Klimaschutz weitere Rahmenbedingungen für einen sparsamen Umgang mit Energie gesetzt. Die Landeshauptstadt Magdeburg wurde als eine der ersten Kommunen in Deutschland bereits im Jahre 2013 von der DENA als Energieeffiziente Kommune zertifiziert.
Alle Gebäudesanierungen, die seit 2005 durchgeführt wurden, hatten ihren wesentlichen Schwerpunkt in der energetischen Optimierung des jeweiligen Gebäudes. Vor diesem Hintergrund hat die Landeshauptstadt Magdeburg bereits in den vergangenen 17 Jahren nahezu alle Potentiale der Energieeinsparung durch Umsetzung der vorher beschriebenen Maßnahmen genutzt.
Warmes Wasser wird in kommunalen Gebäuden der Landeshauptstadt Magdeburg schon immer nur dort angeboten, wo es das Arbeitsstättenrecht oder Hygieneanforderungen als unabweisbar zwingend erforderlich machen. Dies ist beispielsweise im Gesundheitsamt, in Werkstätten, Kindergärten, Behinderteneinrichtungen oder in Schulsporthallen der Fall.
Auch bei der Stadtbeleuchtung wurden bereits vor Jahren Energiesparmaßnahmen eingeleitet. An vielen mit konventionellen Natriumdampflampen ausgestatteten Anlage wurden externe Dimmanlagen errichtet, die durch Absenkung des Beleuchtungsniveaus zu bestimmten Uhrzeiten den Energieverbrauch erheblich gesenkt haben. Außerdem wurden und werden neu zu errichtende Beleuchtungsanlagen mit modernen LED-Leuchtmitteln ausgestattet, die zusätzlich zum systembedingten verringerten Verbrauch auch mit Dimmprofilen und mittlerweile bewegungssensitiven Leuchtprofilen aufwarten können. Dadurch wird noch mehr Energie eingespart.
Ebenso wurden und werden an vorhandenen Anlagen die konventionellen Leuchten gegen neueste LED-Leuchten (mit den zuvor genannten Eigenschaften) ausgetauscht, ohne die gesamte Anlage erneuern zu müssen. Anlagen, die altersbedingt erneuert werden müssen und mussten, werden und wurden ebenso mit moderner LED-Technologie ausgerüstet.(PM LH MD)