Vor dem Hintergrund eines Briefes, der von zwölf EU-Ländern unterzeichnet wurde und die Forderung des EU-Parlaments nach Reduzierung des strengen Schutzstatus von Grauwölfen zurückweist, erklärt der wolfspolitische Sprecher der CDU-Landtagsfraktion in Sachsen-Anhalt, Alexander Räuscher:
„Es ist fachlich nicht erklärbar, dass auch die deutsche Bundesumweltministerin Steffi Lemke diesen Brief an die Europäische Kommission unterzeichnet hat. Frau Lemke kommt aus Sachsen-Anhalt, kennt aber offensichtlich die Verhältnisse im ländlichen Raum nicht oder nicht mehr. Mindestens elf Wölfe pro 1.000 km² leben derzeit in der Kulturlandschaft Sachsen-Anhalts. Bei den sesshaften Rudeln gibt es einen Zuwachs von jährlich rund 30 %. Im Vergleich dazu sind es in Naturlandschaften wie Kanada nur 5,6 Tiere pro 1.000 km². Deutschlandweit haben wir bereits die gleiche Wolfsdichte wie in Kanada. Der günstige Erhaltungszustand in der Kulturlandschaft in Sachsen-Anhalt ist nicht nur erreicht, sondern wir haben bereits eine deutliche Überpopulation. Dies ist erkennbar an häufigen Begegnungen zwischen Menschen und Wölfen (Calbe, Wanzleben, Bundesstraßen etc.), vielen Fälle der Parasitenkrankheit Räude und vielen verkehrstoten Wölfen. Das ist nicht nur in Sachsen-Anhalt, sondern in vielen Regionen Deutschlands und Europas mittlerweile der Fall. Diese Tatsachen zu ignorieren und an starren ideologischen Artenschutzmaßnahmen festzuhalten, ist daher sachlich falsch und unverantwortlich. Frau Lemke sollte sich fragen, was mit dem Schutz von Schafen, Ziegen und anderen Tieren ist. Gilt hier der Artenschutz nicht?“ (PM CDU-Fraktion im Landtag von Sachsen-Anhalt)