Achtung Frost. Wussten Sie, dass Arzneimittel nicht nur bei Hitze, sondern auch bei Temperaturen unter dem Gefrierpunkt Schaden nehmen können?
Besonders sensibel sind beispielsweise Insuline und Impfstoffe. Sie müssen zwar kühl gelagert werden, rutscht die Temperatur jedoch unter den Gefrierpunkt, werden sie unbrauchbar. „Wir sind verpflichtet, durchgehend optimale Lagertemperaturen für Arzneimittel sicherzustellen. Im Sommer wie im Winter. Und das gilt auch für den uns versorgenden Großhandel, der ebenfalls die notwendigen Lager- und Transportbedingungen nachweisen muss“, erklärt Dr. Jens-Andreas Münch, Präsident der Apothekerkammer Sachsen-Anhalt.
Vor dem Hintergrund der aktuellen Warnstreiks bei der Post sei nicht auszuschließen, dass über Versender bestellte Arzneimittel länger unterwegs sind, auch mal über Nacht im Transporter liegen bleiben und so dann möglicherweise Temperaturen unter dem Gefrierpunkt ausgesetzt sind.
Apotheker Dr. Münch: „Insuline beispielsweise sind äußerst temperaturempfindlich. Fällt ihre Temperatur unter 0°C geht die Wirksamkeit unwiederbringlich verloren. Aber auch andere Arzneimittel, die Wasser enthalten, z.B. Augentropfen, Cremes, Gele oder Säfte können Schaden nehmen, ihre Eigenschaften verändern und Wirkung einbüßen. Lassen sich Folgen des Frostes wie Schäden am Glasbehälter, Ausflockungen oder getrennte Cremes noch erkennen, ist das bei veränderten Wirkstoffen in der Regel mit bloßem Auge nicht möglich.“
Arzneimittel sind nun einmal sensible Stoffe. „Darum gelten für die komplette Lieferkette vom Hersteller über den Pharmazeutischen Großhändler bis zur Apotheke vor Ort hohe Auflagen, um die Arzneimittelqualität für unsere Patienten sicherzustellen. In den öffentlichen Apotheken klären wir auf und weisen darauf hin, welche Risiken bei unsachgemäßer Lagerung von Arzneimitteln auftreten können.“ Apotheker Dr. Münch rät, gerade auch in der kalten Jahreszeit ein besonderes Augenmerk auf sicheren Transport und Lagerung von Medikamenten zu haben. (PM Apothekerkammer Sachsen-Anhalt)