Freitag, 19. April 2024
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    Magdeburger mit großem Herz – Jugend und Ehrenamt muss mehr gefördert werden

    Der Sport und vor allem der Jugendsport braucht zum Überleben die Unterstützung von Sponsoren und so überlegte Uwe Thierschmann nicht lange, als der Anruf des SC Magdeburg wegen einem Sponsoring des ehrenamtlichen Kindertransporters kam.

    Der 1965 in Calbe/Saale geborene Sportfreund, spielte bereits als Jugendlicher mit Herz und Seele Handball und so ist es nicht verwunderlich, dass er bereits seit 2018 als Sponsor des SCM die 1. Handballbundesliga der Männer unterstützt und an jedem zeitlich möglichen Heimspiel teilnimmt.

    Doch auch die Nachwuchsförderung nimmt einen großen Teil in seinem Herzen ein und so unterstützt er nun die nächsten 5 Jahre den Nachwuchs des SCM durch Wagenwerbung.

    „Für jeden Sportverein ist der Nachwuchs das wertvollste Gut. Heutzutage fällt es einigen Eltern einfach schwer, die Sportwünsche der Kids mit den dazugehörigen Fahrten zum Training oder den Spielen zeitlich und auch finanziell zu unterstützen. Der SC Magdeburg hat deshalb den Kidstransport durch ehrenamtliche Helfer organisieren können und suchte Partner, die das Ganze mit einem Werbeauftrag finanziell unterstützen. Ich freue mich ein Teil davon zu sein und unserer Magdeburger Handballjugend und ihren Eltern hier eine kleine Last abnehmen zu können.“, erklärt der Magdeburger LVM-Agenturleiter.

    Doch nicht nur beim SC Magdeburg ist Uwe Thierschmann engagiert:

    „Ich hatte selbst einen steinigen Weg und weiß, wieviel Kraft es kosten kann, wenn man seinen Traum trotz Hindernisse verwirklichen will. Durch einige Umwege, guten Tipps und Freunde habe ich es zusammen mit meiner Frau erreicht, ein Leben zu führen, indem wir zufrieden sind und so möchte ich gerne die Möglichkeiten, die ich erhalten habe, auch an unsere Zukunft weiter geben. Ich denke, dass von der Regierung zu wenig Augenmerk auf die Jugend gelegt wird, und so sind viele Vereine und ehrenamtliche Helfer gefragt, die die Kinder von Blödsinn fernhalten, sinnvoll beschäftigen und ihnen die richtigen gesellschaftlichen Werte vermitteln.“

    Sein größter Traum war einst eine Kochausbildung, welche ihm jedoch durch politische Grundlagen der DDR versagt wurde. „Ich sagte schon immer, was mir durch den Kopf schoss und das war damals nicht gern gesehen.“, ergänzt der Magdeburger. Doch Uwe ließ sich nicht abbringen und begann eine Lehre als Fleischer und übte den Beruf erstmal aus, bis er nebenher die Abendschule besuchen konnte und so seine ersehnte Kochausbildung doch noch erfolgreich absolvierte. Aber ein Pausieren war auch danach nicht in seinem Sinne, denn er wollte weiterkommen und so machte er 1992 seinen Ausbilderschein für die Hotellerie und Gastronomie.

    Wie kommt also ein gelernter Fleischer vom Koch zum Versicherungskaufmann?

    Ganz einfach erklärt Uwe: „1998 stockte die Gastro und man bewegte sich besonders finanziell rückwärts. Zusammen mit meiner Frau, sie ist Krankenschwester, überlegten wir was ich anders machen kann und da ich kein Freund vom Stillstand bin, dauerte es nicht lange, bis ich zum Entschluss kam, dass ein Neuanfang das Ziel sein muss. Im Oktober 1998 begann ich mit der Umschulung zum Versicherungskaufmann bei der ehemals Centralkrankenversicherung und ging dann 2006 zur LVM. Nebenbei absolvierte ich noch von 2003 bis 2006 ein Studium zum Diplom Touristikreferent mit dem Schwerpunkt Reisegestaltung und -organisation. Als Sicherheit, weil ich nicht wusste, wohin mein Weg mich führt.“

    In diesen 16,5 Jahren wurde er ein fester Bestandteil der LVM-Familie mit eigener Agentur in Magdeburg und seit März 2023 auch stellvertretender Vorsitzender des DVK – Bundesverband der Versicherungskaufleute. Seine Entscheidung zur Umschulung ermöglichte es ihm, sein großes Herz seit mehreren Jahren in verschiedenen Ehrenämtern und Sponsorings einzusetzen. So unterstützt er neben dem SC Magdeburg auch noch die Kinder- und Jugendfeuerwehren der Freiwilligen Feuerwehr in Olvenstedt und Prester, sowie die BRH Rettungshundestaffel Magdeburg-Elbeland.

    In seiner Freizeit kümmert sich Uwe Thierschmann neben seinen kleinen Hof und die Familie, in seinen ehrenamtlichen Tätigkeiten auch um andere Menschen. Seit 4 Jahren hilft er als Mitglied und kulinarischer Versorger der Reservistenkameradschaft Burg und bereits seit 2010 engagiert er sich bei den Maltesern als Betreuer im Katastrophenschutz, Trainer für taktische Feldkochtechniken bei Katastrophen, Chef der Versorgungseinheit sowie als Gruppenführer des Sanitätsbetreuungs- und Wasserrettungsdienst. Zusätzlich absolvierte der Versicherungskaufmann eine Ausbildung in der Präventionsarbeit „sexuelle Gewalt gegen Frauen im Ehrenamt“ und steht den Ehrenamtshelferinnen immer zur Seite.

    Auf die Frage, wie zufrieden er in seinem Job und mit seinem Leben ist, antwortete Uwe: „Ich bin mit mir im reinen. In meinem Job ist mir die Zufriedenheit der Kunden wichtiger als die Punkte für die Vertragsabschlüsse. Der tägliche Kontakt mit ihnen und die vielen Gespräche mit ihnen, egal in welcher Situation oder Lebenskrise, geben mir den Sinn in meiner Arbeit und mein Ehrenamt ergänzt meinen Tatendrang.“

    Ehrenamt muss mehr gefördert und geschätzt werden!

    Und was er sich für die Zukunft wünscht, hat er uns auch verraten: „Wenn ich einen Wunsch frei hätte, würde ich mir wünschen, dass sich sowohl die Bundesregierung als auch die Stadt Magdeburg mehr für das Ehrenamt einsetzt und fördert. Es sollte kein Luxus sein, diese Arbeit ausüben zu dürfen. Magdeburg setzte beispielsweise die Pauschale für selbständige ehrenamtliche Helfer im Katastrophenschutz auf 12 Euro die Stunde, wodurch ein Selbstständiger bei längeren oder gar mehrtägigen Katastropheneinsätzen an seine finanziellen Grenzen kommt und so schweren Herzens überlegen muss, ob er im Katastrophenfall helfen oder den so hohen Verdienstausfall vermeiden soll.“

    Weiter berichtet der Magdeburger: „Auch die Einsatztechnik und Ausrüstung ist sehr mangelhaft und mehr als veraltet. Teilweise sind die Technik und Fahrzeuge über 10 Jahre alt. Auch Tätigkeiten bei Katastrophen im Herbst oder Winter werden stark erschwert, da wir noch nicht mal über Regen- oder Wintersachen verfügen. Die Zeit im Ehrenamt ist freiwillig geschenkte Zeit an die Gesellschaft und sollte meines Erachtens anders behandelt und geschätzt werden. Wie wäre es vielleicht mit zusätzlichen Rentenpunkten oder dass man für jedes aktive volle Jahr einen Monat eher in Rente könnte? Oder einfach mal notwendige Ausrüstung und Technik stellen. Es gibt so viele Möglichkeiten, um ehrenamtliche Helfer zu unterstützen und so auch neue Helfer zu gewinnen.“ (scn)

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