Samstag, 5. Oktober 2024
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    Magdeburg hat gewählt! Wer kommt in den Stadtrat und was sagen die anderen dazu?

    Mehr als die Hälfte aller Magdeburger Wahlberechtigten ist gestern zur Wahl gegangen oder hat zuvor von der Möglichkeit der Briefwahl Gebrauch gemacht. Die Wahlbeteiligung lag bei der Europawahl bei 61,0 Prozent und bei der Stadtratswahl bei 58,5 Prozent.

    Insgesamt waren mehr als 180.000 Magdeburgerinnen und Magdeburger aufgerufen zu entscheiden, wer die Bundesrepublik Deutschland künftig im Europa-Parlament vertreten soll. Außerdem konnten die Wahlberechtigten über die Zusammensetzung des neuen Stadtrates der Landeshauptstadt sowie der Ortschaftsräte in Beyendorf-Sohlen, Randau-Calenberge und Pechau entscheiden.

    Magdeburger gaben die meisten Stimmen an CDU und AFD:

    AfD / CDU | Quelle: wahlergebnisse.magdeburg.de

    Vorläufiges Ergebnis der Stadtratswahl 2024 im Vergleich zur vorherigen Wahl:

    Quelle: wahlergebnisse.magdeburg.de

    Vorläufige Übersicht der gewählten Stadträte in Magdeburg

    Quelle: wahlergebnisse.magdeburg.de
    Gewählte Stadträte in MagdeburgPartei
    Reek, Julian AfD
    Muelbredt, Uwe AfD
    Häfner, Margot AfD
    Wendler, Thomas AfD
    Kraus, Steffen AfD
    Dr. Moldenhauer, Jan AfD
    Mertens, Christian AfD
    Kohl, Hagen AfD
    Ruß, Florian AfD
    Michalzik, Kevin AfD
    Heinrichs, Marika AfD
    Kirchner, Oliver AfD
    Kumpf, Ronny AfD
    Boxhorn, Matthias CDU
    Steinforth, Ulf CDU
    Dr. Bettecken, Beate CDU
    Schuster, Frank CDU
    Schulze, Timo CDU
    Schwenke, Wigbert CDU
    Schache, Julian CDU
    Rupsch, Manuel CDU
    Heynemann, Bernd CDU
    Leitel, Stephan CDU
    Middendorf, Stefanie CDU
    Bühnemann, Florian CDU
    Rohne, Tim CDU
    Jannack, Dennis DIE LINKE
    Fietzke, Robert DIE LINKE
    Müller, Oliver DIE LINKE
    Anger, Nicole DIE LINKE
    Schaper, Daniel DIE LINKE
    Grotjohann, Rebekka DIE LINKE
    Schumann, Carola FDP
    Dr. Meyer-Pinger, KathrinFDP
    Bublitz, Stephan future!
    Guderjahn, Marcel Gartenpartei
    Buller, Rainer Gartenpartei
    Zander, Roland Gartenpartei
    Meister, Olaf GRÜNE
    Händler, Philipp GRÜNE
    Hartmann, Tobias GRÜNE
    Linke, Madeleine GRÜNE
    Lehnert, Julia GRÜNE
    Meyer, Steffi SPD
    Dr. Zenker, Niko SPD
    Abel, Christoph SPD
    Dr. Belas, Norman SPD
    Rösler, Jens SPD
    Dr. Grube, Falko SPD
    Keune, Kornelia SPD
    Dr. Wiebe, Thomas SPD
    Fassl, Aila Tierschutzallianz
    Schulz, Evelin Tierschutzpartei
    Fritzsche, Franziska Tierschutzpartei
    Heinemann, Anja Tierschutzpartei
    Kemmesies, Lucas Volt
    Quelle: wahlergebnisse.magdeburg.de

    Neuer Rekord bei den Briefwahlen

    Bis zum vergangenen Freitag hatten mehr als 45.000 Magdeburgerinnen und Magdeburger Briefwahlunterlagen sowohl für die Europa- als auch für die Kommunalwahlen angefordert. Diese Zahlen sind ein neuer Rekord. Nie zuvor wurde für die Kommunalwahl und die Europawahl eine höhere Zahl an Briefwahlunterlagen durch die Briefwahlstelle ausgestellt.

    Quelle: wahlergebnisse.magdeburg.de

    „Mein Dank gilt allen ehrenamtlichen Wahlhelferinnen und Wahlhelfern, die gestern vom frühen Morgen bis teilweise weit nach Mitternacht im Einsatz waren und damit für einen guten Wahlablauf gesorgt haben“, betont der Gemeindewahlleiter der Landeshauptstadt Magdeburg, Dr. Tim Hoppe. „Gleichzeitig danke ich auch den Mitarbeitenden der Stadtverwaltung, die an der Vorbereitung und Umsetzung der Wahlen beteiligt waren.“

    Der Wahlausschuss der Landeshauptstadt Magdeburg kommt am 17. Juni zusammen, um das Wahlergebnis zu bestätigen. (PM LH MD)

    Was sagen die Parteien zum Wahlergebnis?

    CDU plant Dialog mit anderen Parteien jedoch nicht mit der AFD aufgrund von Abgrenzungsbeschlüsse

    Die Magdeburger CDU konnte bei den Kommunalwahlen nicht nur einen deutlichen Stimmenzuwachs verzeichnen. Sie bleibt auch stärkste kommunalpolitische Kraft in der Landeshauptstadt. Unser inhaltliches und personelles Angebot konnte überzeugen.

    Wir danken den Wählerinnen und Wähler für das ausgesprochene Vertrauen. Diesen Vertrauensvorschuss werden die Mitglieder der neuen CDU-Stadtratsfraktion durch eine intensive Arbeit im Stadtrat im Sinne der Magdeburger Bürgerschaft rechtfertigen.

    Wir werden die kommenden Wochen den Dialog mit anderen kommunalpolitischen Akteuren suchen, um Möglichkeiten einer konstruktiven Zusammenarbeit zu erläutern. Dabei gelten selbstverständlich die klaren Abgrenzungsbeschlüsse.

    Gemeinsam mit der Oberbürgermeisterin wollen wie die notwendigen Kommunalpolitischen Weichenstellungen für eine erfolgreiche Zukunft unserer Stadt stellen. Wir freuen uns auch sehr darüber, dass unser Mitglied Alexandra Mehnert nun Sachsen-Anhalt im Europäischen Parlament vertreten wird.

    An dieser Stelle vielen Dank an alle Menschen die unseren Wahlkampf auf unterschiedliche Art und Weise unterstützt haben. Ein solcher Wahlerfolg ist immer eine Gemeinschaftsleistung. (PM MdL Tobias Krull , CDU-Kreisvorsitzender)

    BÜNDNIS 90/Die Grünen enttäuscht vom Ergebnis und stehen für Mehrheitsbildung im Stadtrat zur Verfügung.

    Der Magdeburger Kreisverband von BÜNDNIS 90/Die Grünen dankt all seinen Wählerinnen und Wählern für die Unterstützung und die daraus resultierenden fünf Sitze im neuen Stadtrat. „Wir gratulieren Madeleine Linke, Julia Lehnert, Olaf Meister, Tobias Hartmann und Philipp Händler zum Wahlerfolg und wünschen ihnen viel Kraft für die zukünftige Arbeit. 

    Als GRÜNE haben wir alles dafür geben, bei den Kommunal- und Europawahlen gute Ergebnisse zu erreichen. Wir sind sehr dankbar für den Einsatz all unserer Wahlkampfhelfer und -helferinnen“, so Vorsitzender Yannik Franzki.

    „Das Ergebnis spiegelt nicht das Engagement und den Einsatz der Stadträt*innen während der letzten fünf Jahre wider, was uns sehr enttäuscht“, so Vorsitzende Thea-Helene Gieroska. „Von einer rot-rot-grünen-future!-Mehrheit verschiebt sich die Mehrheit zu CDU, AfD und Kleinparteien. Wir gratulieren der CDU zum Wahlsieg und erwarten von ihr, dass sie den Willen der Bevölkerung annimmt und für demokratische Werte und Nächstenliebe einsteht. Sollte es Interesse an progressiven Mehrheiten im Stadtrat geben, stehen die GRÜNEN dafür zur Verfügung. In den nächsten Tagen werden wir Gesprächen mit anderen Parteien bzgl. der Bildung einer gemeinsamen Fraktion führen.“ (PM BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)

    Trotz Enttäuschung über das Wahlergebnis eine Bestätigung zum Wahlkampf-Motto »Streiten für den Osten«

    Zu den Ergebnissen der Europawahl und den vorläufigen Zahlen der Kommunalwahl in Sachsen-Anhalt erklären unsere Europakandidatin Ines Schwerdtner sowie die Landesvorsitzenden Janina Böttger und Hendrik Lange:

    „Zuvorderst danken wir unseren Wählerinnen und Wählern. Wir danken all jenen, die in den vergangenen Wochen und Monaten einen engagierten Wahlkampf, auch unter schwierigen Voraussetzungen, geführt haben und natürlich unseren Kandidierenden. Die Ergebnisse können uns nicht zufriedenstellen und sind enttäuschend. Wir werden die Ursachen gemeinsam und solidarisch analysieren. Wir wissen, die Gründe für unsere Wahlergebnisse sind vielfältig; die Prognosen im Vorfeld und auch die Kommunalwahlen in Thüringen deuteten bereits an, was sich am gestrigen Wahlabend dann bestätigte.

    Die Verluste auf Landkreisebene, in den Gemeinden und kreisfreien Städten werden unsere Arbeit in den kommunalen Vertretungen erschweren. Die politischen Herausforderungen und Aufgaben, die vor uns liegen, müssen wir mit deutlich weniger Mandaten und unter problematischen Mehrheitsverhältnissen bewältigen. Bereits im Wahlkampf mussten wir erleben, wie sich die politischen Auseinandersetzungen radikalisieren. Es ist zu befürchten, dass sich dies in allen kommunalen Vertretungen fortführt. Unsere Aufgabe muss es daher sein, den Widerspruch gegen rückwärtsgewandte und rechtsextreme Positionen stark zu machen und weiter für soziale Gerechtigkeit, gute Bildung und lebenswerte Dörfer und Städte für alle zu kämpfen. Der Verweis auf andere allein kann jedoch nicht die Antwort auf unsere Wahlergebnisse sein.

    Wir werden klären müssen, warum wir mit unseren Ideen und Zielen immer weniger Wählerinnen und Wähler erreichen und überzeugen können. Der gestrige Wahlabend und die unmittelbaren Konsequenzen sind frustrierend, doch wir werden den Mut nicht verlieren, ganz im Gegenteil. Für uns muss es heißen: jetzt erst recht. Wir sind unserer Europakandidatin Ines Schwerdtner und ihrem Team unendlich dankbar für ihren unermüdlichen Einsatz und ihr Engagement in so vielen Orts-, Stadt- und Kreisverbänden. Es waren Wochen, in denen wir uns jeden Tag aufs Neue motiviert und gemeinsam um jede Stimme gekämpft haben. Danke, Ines!“

    Ines Schwerdtner: „Der Rechtsruck in Europa spiegelt sich insbesondere im Osten wider. Für mich ist das, bei aller Enttäuschung über das schlechte Abschneiden der Linken, eine Bestätigung, dass wir mit dem Wahlkampf-Motto »Streiten für den Osten« einen Kern getroffen haben. Bei meinem Wahlkampf in Sachsen-Anhalt habe ich erlebt, dass die Linke in etlichen Kommunen nach wie vor verankert ist. Das gilt insbesondere für die Orte, wo wir uns um die Alltagssorgen wie steigende Lebensmittelpreise oder das Krankenhaus-Sterben kümmern. Genau das ist der Ansatz, zu alter Stärke zurückzufinden. Davon bin ich überzeugt, daran will ich weiter mitarbeiten.“ (PM Die Linke Sachsen-Anhalt)

    Magdeburger Liberale erschrocken über Stimmabgabe an rechtspopulistischen Partei – Mit lösungsorientierter Politik Vertrauen zurückgewinnen

    Mit lösungsorientierter Politik im Stadtrat will die Magdeburger FDP Wähler für die Liberalen zurückgewinnen. „Alle demokratischen Parteien sind jetzt gefragt, nationalistischen und rassistischen Tendenzen klar entgegenzutreten und gemeinsam Lösungen für die vielfältigen Aufgaben zu finden, vor denen unsere Stadt in den kommenden Jahren steht. Es gilt, Vertrauen zurückzugewinnen“, sagte der Vorsitzende der Magdeburger Liberalen Thomas Gürke nach einer Sitzung des FDP-Kreisvorstandes am Montagabend. Er dankte den Wählern für insgesamt 13.141 Stimmen für die Liberalen sowie den 75 FDP-Stadtratskandidaten und allen Wahlkampfhelfern für ihren Einsatz in den vergangenen Wochen und Monaten.

    „Erschreckt hat mich, mit welcher scheinbaren Selbstverständlichkeit die Menschen in meiner Heimatstadt ihre Stimmen einer rechtspopulistischen Partei und Personen anzuvertrauen, die kaum Verbindungen zu den Wahlbereichen haben, in den sie angetreten sind“, ergänzte Gürke.

    Bei der Stadtratswahl am 9. Juni konnten die FDP-Stadträtinnen Carola Schumann und Dr. Kathrin Meyer-Pinger ihre Mandate erfolgreich verteidigen. „Mit dem Wahlergebnis haben wir jedoch unser Ziel verfehlt, ein drittes Mandat im Stadtrat zu erringen und wieder eine eigene Fraktionsstärke zu erreichen. Das ist alles andere als zufriedenstellend“, räumte Gürke ein: „Allerdings waren wir nur einige hundert Stimmen von einem dritten Sitz im Stadtrat entfernt. Landesweit liegt das FDP-Ergebnis in Magdeburg mit 4,1 Prozent deutlich über dem Durchschnitt. Das zeigt, dass wir uns trotz der Verluste nicht verstecken müssen.“

    Die verlorenen rund 3.000 Stimmen im Vergleich zu 2019 seien zum einen „auf die Unzufriedenheit der Wählerinnen und Wähler mit der Bundespolitik und eine allgemein zu verzeichnende Hinwendung zu populistischen Parteien“ zurückzuführen. „Ich halte es aber für zu einfach, unser Abschneiden allein drauf zu schieben“, so Gürke: „Wir haben deshalb im Kreisvorstand damit begonnen, selbstkritisch auch eigene Fehler zu analysieren. An einem hat es aber nicht gelegen: dem Engagement aller unserer Kandidatinnen und Kandidaten“, betonte der Kreisvorsitzende. Die FDP hatte bei der Stadtratswahl 4,1 Prozent der Stimmen geholt. 2019 lag das Ergebnis für die Liberalen in der Landeshauptstadt bei 5,4 Prozent. (PM FDP-Kreisverband Magdeburg)

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