In Magdeburg werden am 8. Mai fünf neue Stolpersteine zur Erinnerung an Opfer des Nationalsozialismus verlegt. Dafür hat die Arbeitsgruppe „Stolpersteine für Magdeburg“ zwei Verlegungstermine, um 13.30 Uhr und gegen 14.00 Uhr, geplant. Mit der inzwischen 36. Verlegung von Stolpersteinen im Stadtgebiet wird an Manfred Rohr sowie an die Geschwister Lippmann erinnert.
Die erste Stolpersteinverlegung zum Gedenken an Manfred Rohr beginnt um 13.30 Uhr in der Leipziger Straße 65, zwischen Helle Straße und Halberstädter Straße. Schülerinnen und Schüler der Berufsbildenden Schulen „Eike-von-Repgow“ haben im Rahmen eines Projekts das Leben des Autoschlossers recherchiert. Aus einer Karteikarte des KZ Buchenwald fanden sie heraus, wo Manfred Rohr, der aus Frankfurt am Main stammte, in Magdeburg wohnte. Sein Name findet sich in keinem Adressbuch Magdeburgs.
Fern seiner Familie, die von Frankfurt nach Belgien geflohen war, lebte dieser junge Katholik allein in Magdeburg. Weil er seine jüdischen Wurzeln verschwiegen hatte, wurde er 1941 verhaftet und 1942 zunächst in das KZ Buchenwald und wenige Monate später in das KZ Dachau deportiert, wo er am 13. September 1942 ermordet wurde. Das Schulprojekt, das von der Lehrerin Melanie Meyer begleitet und von dem Mitglied der AG „Stolpersteine für Magdeburg“, Peter Wetzel, unterstützt wird, hat auch die Finanzierung des Stolpersteins organisiert.
Im Anschluss, gegen 14.00 Uhr, werden in der Schöninger Straße 27a im Gedenken an die Geschwister Lippmann vier Stolpersteine verlegt. Die Steine werden an Pauline, Siegmund, Isidor und Georg Lippmann erinnern. Das damalige Mietshaus in der Schöninger Straße gehörte Pauline Lippmann, die – wie auch zwei ihrer Brüder – seit 1923 hier wohnte. Ab 1939 wurde ihr Haus außerdem als so genanntes „Judenhaus“ genutzt. In diese Häuser waren Juden eingewiesen worden, die ihre vorherige Mietwohnung räumen mussten. Mindestens zehn solcher Häuser gab es in Magdeburg.
Pauline Lippmann wurde 1942 in das Ghetto Theresienstadt und 1943 in das KZ Auschwitz deportiert, wo sie ermordet wurde. Die Brüder Siegmund, Isidor und Georg Lippmann wurden am 10. November 1938 verhaftet und zunächst in das KZ Buchenwald verschleppt. Georg wurde 1943 im KZ Auschwitz ermordet. Das weitere Schicksal der Geschwister Siegmund und Isidor ist nicht bekannt.
Die Gedenkblätter wurden wie alle bisherigen Gedenkblätter von dem Magdeburger Designer Ernst-Albrecht Fiedler gestaltet. Er hat auch die Gedenkstele im Alten Rathaus entworfen, auf der das Magdeburger Gedenkbuch mit den Gedenkblättern zu finden ist.
Alle Informationen zu den Stolpersteinen in Magdeburg, das Namensverzeichnis und die Gedenkblätter der Opfer sowie eine interaktive Karte sind unter https://www.magdeburg.de/StolpersteinefuerMagdeburg zu finden. Wer sich für eine Patenschaft interessiert und für die Verlegung weiterer Stolpersteine spenden möchte, findet hier ebenfalls alle notwendigen Informationen und Kontakte. (PM LH MD)
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