Für den Bau des neuen Strombrückenzuges über Alte Elbe und Zollelbe werden rund 18 Mio. Euro mehr benötigt. Damit erhöhen sich die Gesamtkosten für das Großbauprojekt, das weit mehr als den Neubau der beiden Brücken beinhaltet, auf etwa 207 Mio. Euro. Zu den vielfältigen Gründen der gestiegenen Kosten gehören zum Beispiel Steigerungen bei den Material- und Entsorgungskosten.
Der Stadtrat entescheidet voraussichtlich am 14. September über die Beschlussvorlage der Verwaltung.
Die bislang veranschlagten und vom Stadtrat bestätigten Kosten hatten rund 189 Millionen Euro betragen. Auf Grundlage des Baufortschritts und einer damit einhergehenden und jetzt möglichen detaillierten Kostenauflistung, einschließlich Prognose und Risikoabschätzung, ist eine Anpassung unumgänglich.
Gründe sind unter anderem deutlich gestiegene Kosten bei Baustoffen und Materialien im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie sowie der Ukraine-Krise. Aber auch der spätere Baustart und die längere Bauzeit – die Verkehrsfreigabe war ursprünglich für diesen Sommer geplant – sind wesentliche Gründe.
Durch die verzögerte Vergabe der Bauleistungen startete das Großbauprojekt eineinhalb Jahre später als geplant. Der damit verbundene Baubeginn im Winter hatte bereits drei Monate Bauverzug zur Folge. Weitere drei Monate Verzug resultieren aus unvorhersehbaren Ereignissen, was ebenfalls Mehrkosten zur Folge hatte.
Zusätzliche Kosten verursachten auch die Sicherung vorhandener Medien sowie der aufgefundene Untergrund, dessen Zustand sich trotz ausführlicher Sondierungen im Vorfeld oftmals anders darstellte als prognostiziert. Die Folge waren deutliche Mehrmengen bei Entsorgungsleistungen und bei Maßnahmen zur Verbesserung des Untergrundes.
Verzögerungen durch den über drei Monate hinweg hohen Pegelstand der Alten Elbe und die damit einhergehenden Überschwemmungen im Bereich des östlichen Pfeilers und Widerlagers sowie der Baustraße südlich der Anna-Ebert-Brücke sorgten für zusätzliche Kosten. Und nicht zuletzt führen auch terminsichernde Maßnahmen zur Realisierung der Verkehrsfreigabe Ende des Jahres zu einer Kostenerhöhung.
Hintergrund
Das Großbauprojekt wird zu großen Teilen aus Mitteln der Richtlinie über die Gewährung von Zuwendungen zur Beseitigung der Hochwasserschäden finanziert. Die historische Anna-Ebert-Brücke hatte 2013 irreversible Schäden davongetragen und kann nur durch eine statische Notinstandsetzung und unter Einschränkungen genutzt werden. Der Ersatzneubau war somit alternativlos.
Mit der Erhöhung der Gesamtkosten auf rund 207 Millionen Euro werden nun Fördermittel in Höhe von rund 197 Millionen Euro beantragt. Ein aktueller Erhöhungsantrag wird in Kürze eingereicht. (PM LH MD)
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