Donnerstag, 18. April 2024
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    IG Innenstadt kritisiert: Magdeburg in unerträglicher Geiselhaft einer grünen Minderheit

    Die IG Innenstadt nutzt die Anregung von Lydia Hüskens, Landesministerin für Infrastruktur und Digitales, für eine dritte Elbquerung zu einer Grundsatzdebatte als Anregung  zur Gestaltung der Verkehre in der Landeshauptstadt.

    Die Ministerin hatte der Stadt vor dem Hintergrund der bevorstehenden Intel-Ansiedlung eine weitere Elbbrücke im südöstlichen Stadtgebiet ans Herz gelegt und eine Landesförderung nicht ausgeschlossen.

    IG Innenstadt-Vorsitzender Rolf Lay: „Obwohl uns natürlich klar ist, dass eine weitere Elbbrücke ein langfristiges und strategisches Ziel ist, so halten wir sie dennoch für sinnvoll und perspektivisch unabdingbar. Deshalb ist es an der Zeit, so ein Projekt nicht weitere 100 Jahre nach Bruno Taut zu zerreden, sondern endlich auch mal etwas anzuschieben.“

    Dies müsse vor dem Hintergrund geschehen, dass Magdeburg aus Sicht des Vereins der Innenstadt-Gewerbetreibenden „Stück für Stück unattraktiv für den Individualverkehr gemacht wird“.

    Seit vielen Jahren arbeiten Stadtplaner und Grüne Hand in Hand, um den Autofahrer aus der Stadt zu ekeln: „Ob Leipziger Straße, Lübecker Straße oder Schönebecker Straße – überall schleicht der Individualverkehr gewollt der Straßenbahn hinterher.“

    Den Lobbyisten der Gewerbetreibenden stört die einseitige Politik, stets dem ÖPNV den Vorrang zu geben – ohne jedoch einen Blick auf die Realitäten zu haben: „Was wir hier erleben, ist ein Dreiklang: Erst werden mit an den Haaren herbeigezogenen Fahrgast-Prognosen gigantische Mittel für den Ausbau des Straßenbahnnetzes ertrotzt. Schritt zwei ist dann, das man mehr als ein Jahrzehnte die halbe Stadt mit Baustellen lahm legt. Jetzt stellt man überrascht fest, dass alle Prognosen Traumschlösser waren. Die Mehrheit der Magdeburger fährt nämlich lieber mit Rad, E-Bike, Moped oder Auto statt mit der Straßenbahn. Daran wird auch das 49-Euro-Ticket nichts ändern. Die Krönung ist nun die gemeinsame Forderung von MVB und Grünen, die Parkgebühren in der Innenstadt drastisch zu erhöhen, um darüber die Menschen in die Bahn zu zwingen.“

    Das werde nicht funktionieren, glauben die Cityhändler: Man lebe in einer freien Gesellschaft mit mündigen Bürgern, die schon selbst entscheiden, welches Verkehrsmittel sie nutzen wollen.

    Lay: „Wir brauchen kein Gegeneinander der Verkehre, sondern ein Miteinander. Wir brauchen keine Bevormundung einer kleinen grünen Minderheit in der Stadt, sondern die Freiheit der eigenen Entscheidung. Jeder soll das Verkehrsmittel nutzen können, das ihm am geeignetsten erscheint und nicht das, was die Grünen für andere Vordenken.“

    Eine weitere bauliche und preisliche Einschränkung des Individualverkehrs werde nach Einschätzung der IG Innenstadt nur dazu führen, dass die Kunden noch mehr in die Einkaufszentren an den Stadtrand mit Gratisstellplätzen gedrängt werden. 

    Lay: „Da sollten sich die Befürworter die Frage stellen, ob sie wirklich auch den allerletzten wackeren Einzelhändler in der Innenstadt vom Kundenstrom abschneiden wollen.“

    Wenn die City kein Marktplatz mehr ist, dann hat die gesamte Stadt kein pulsierendes Herz mehr.

    Unstrittig sei, dass in Magdeburg Straßen, Brücken und Radwege weiter gebaut und saniert werden müsse, um die Infrastruktur zu erhalten und auszubauen. Diese Notwendigkeit dürfe aber nicht länger dafür missbraucht werden, um dem Individualverkehr das Leben noch schwerer zu machen. 

    Rolf Lay: „Seit Jahren gibt es keine Grüne Welle mehr“ . Warum eigentlich nicht? In der rushhour muss dem Individualverkehr das Vorrecht zurückgegeben werden, damit der Verkehr in die Randgebiete schneller abfließen kann. Wir als Oberzentrum dürfen das Einzugsgebiet nicht vernachlässigen. Den ÖPNV aus Prinzip rund um die Uhr zu bevorrechten, ist an der Lebensrealität der Menschen völlig vorbei. Wir sind nicht in Berlin oder Hamburg, bei uns nutzt eben nicht die Mehrheit Busse und Bahnen.

    Um dies den Elbestädtern bewusst zu machen, werde sich die IG Innenstadt erstmals in ihrer 30jährigen Geschichte 2024 aktiv in den Kommunalwahlkampf einbringen: „Es ist für uns unerträglich, wie die gesamte Stadt von einer grünen Minderheit in Geiselhaft genommen wird. Klimaschutz, Nachhaltigkeit und Umweltbewusstsein muss mit Überzeugungskraft und Verstand betrieben werden und nicht mit Zwang und Verboten.“ (PM Interessengemeinschaft  Innenstadt e.V. )

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