Nachdem wir am 1. Juli 2023 über verschiedene Drogenfunde berichtet hatten, wollten wir genaueres zur Drogenkriminalität in Magdeburg erfahren. Vom zuständigen Polizeirevier haben wir nun folgende Mitteilung und den Verweis zur Statistik des PKS Bundeskriminalamt erhalten:
Aktuelle polizeiliche Kontrollschwerpunkte sind der innerstädtische Bereich sowie Teile des westlichen Elbufers Magdeburgs. Zur Durchsetzung der Kontrollmaßnahmen werden neben uniformierten auch zivile Kräfte und Drogenspürhunde eingesetzt. An den Kontrollschwerpunkten werden regelmäßig Drogensubstanzen und dazugehörige Konsumutensilien aufgefunden und sichergestellt. Vorrangig handelt es sich dabei um Cannabis, gefolgt von Heroin und Kokain.
Sollten Passanten Hinweise auf eine gegenwärtige Drogenübergabe haben, bittet die Polizei um sofortige Verständigung über den Notruf 110. Bis zum Eintreffen der Polizei am Einsatzort ist es hilfreich, die Tatverdächtigen im Blickfeld zu behalten, auch wenn sie die Örtlichkeit verlassen. Bei bloßen Drogenfunden oder dem Fund von Konsumutensilien ist ebenfalls die Polizei zu verständigen. Sofern Kinder oder Hunde Drogensubstanzen verschlucken, wird empfohlen, unverzüglich die Rettungsleitstelle über den Notruf 112 zu verständigen und den dort ausgesprochenen Anweisungen Folge zu leisten. Die Regionalbereichsbeamten des Polizeireviers Magdeburg und auch die sogenannte „DROBS“ (https://www.drobs-magdeburg.de/) führen regelmäßig an Schulen Präventionsveranstaltungen zum unerlaubten Umgang mit Betäubungsmitteln durch. (PM PolMD)
Hintergrund:
Statistik zu Rauschgiftdelikten in Deutschland (PKS-Bericht 2021 und Auszüge aus dem Kriminalitätsbericht 2022)
Die Anzahl der Rauschgiftdelikte ist im Jahr 2021 um 1,3 % auf 361.048 Delikte und im Jahr 2022 um weitere -5,6 Prozent Delikte (-20.371 Fälle) gesunken. Einen Rückgang gab es bei den konsumnahen Delikten1 (-2,6 %). Bei den Handelsdelikten2 (+2,9 %) und den sonstigen Verstößen (+4,5 %) erfolgte jeweils ein Anstieg. In der Gesamtzahl der Rauschgiftdelikte 2021 sind zudem 771 Fälle (+7,4 %) gem. § 4 Neue-psychoaktive-Stoffe-Gesetz (NpSG) enthalten. Die Fallzahl in diesem Bereich ist im dritten Jahr in Folge angestiegen.
Tatverdächtige
Im Jahr 2021 wurden insgesamt 280.840 Tatverdächtige i. Z. m. Rauschgiftdelikten registriert (2020: 284.723; -1,4 %). Der Anteil der männlichen Tatverdächtigen betrug rund 87 %, der Anteil der deutschen Tatverdächtigen rund 74 %. Die Werte entsprechen in etwa denen des Vorjahrs.
Unter den 73.459 nichtdeutschen Tatverdächtigen (2020: 74.022; -0,8 %) dominierten – wie im Vorjahr – türkische (11 %), gefolgt von polnischen (9,5 %) und syrischen Staatsangehörigen (7,1 %). Im Berichtsjahr wurden 19.843 tatverdächtige Zuwanderer i. Z. m. Rauschgiftdelikten festgestellt (2020: 20.479). Dies entspricht einem Rückgang um 3,1 % gegenüber dem Vorjahr und einem Anteil von 7,1 % an der Gesamtzahl aller i. Z. m. Rauschgiftdelikten ermittelten Tatverdächtigen (2020: 7,2 %).
Delikte nach Drogenarten
Angestiegen ist die Anzahl konsumnaher Delikte und Handelsdelikte insbesondere i. Z. m. Heroin (+5,2 %), Kokain (+3,3 %) und sonstigen Drogenarten (+6,9 %). Ein marginaler Anstieg der Deliktszahlen wurde auch i. Z. m. Crystal verzeichnet (+0,3 %). Deutlich gesunken ist die Deliktszahl hingegen bei Ecstasy (-19 %), geringfügiger jene bei Cannabis (-2,9 %). Nahezu keine Veränderung gab
es bei Amphetamin.
Rauschgifthandel und Rauschgiftschmuggel
Im Jahr 2021 wurden 55.941 Rauschgift-Handelsdelikte in der PKS erfasst (2020: 54.348; +2,9 %). Hiervon wurden beim Handel mit und Schmuggel von Rauschgiften 54.182 Fälle (2020: 52.645; +2,9 %) und bei der Einfuhr „nicht geringer Mengen“ an Rauschgift 1.759 Fälle (2020: 1.703; +3,3 %)
registriert. Insgesamt wurden 47.784 Tatverdächtige i. Z. m. Rauschgift-Handelsdelikten erfasst (2020: 48.273; -1 %). Hiervon waren zwei Drittel deutsche Staatsangehörige.
Rauschgifttote
Seit dem Jahr 2017 ist ein stetiger Anstieg der drogenbedingten Todesfälle festzustellen. Im Berichtsjahr wurden 1.826 Rauschgifttote registriert, was einem Anstieg von 15,5 % (2020: 1.581) entspricht.
Die meisten Drogentoten wurden, wie bereits in den Vorjahren, in Nordrhein-Westfalen (693 Tote), Bayern (255) und Berlin (223) festgestellt. Die größten Anstiege verzeichneten Mecklenburg-Vorpommern (+100 %) und Nordrhein-Westfalen (+72,8 %). Deutlich gesunken ist die Zahl der Rauschgifttoten hingegen in Bremen (-39 %) und Brandenburg (-31 %). Unter den Drogentoten des Jahres 2021 waren 1.520 männliche (83 %) und 306 weibliche Opfer. Das Durchschnittsalter lag bei 40,8 Jahren.
Die häufigsten Todesursachen waren der Konsum von Heroin und Opiat-Substitutionsmittel alleine oder in Verbindung mit anderen Stoffen. Die deutlichsten Anstiege betrafen monovalente Vergiftungen durch Opiat-Substitutionsmitteln (+167 %) sowie monovalente Vergiftungen durch Amphetamin (+149 %) oder Amphetaminderivate (+117 %). (scn | Quelle: PKS Bundeskriminalamt – Rauschgift Bundeslagebild 2021)
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